Ich kneife die Augenbrauen zusammen und rechne nochmal nach. Daran zu denken, wie viele Monate ich Wien schon verlassen habe fühlt sich an, als wäre mir gerade die Zeit wie Sand durch die Finger geronnen. So schnell also können 5 Monate um sein. Und dabei hab ich hier noch so viel vor. Denn tatsächlich ist die Glücksspiel-Stadt mehr als Casino und David Guetta. Und das nicht nur weil – was viele immer noch überrascht – man in Las Vegas auch wohnen kann.
Wüste kann schön sein. Vielleicht liegt es an den Wiener Wurzeln? Denn besonders in den letzten Wochen bin ich auf den Geschmack gekommen ins Freie zu treten und den Blick in die Ferne zu richten, wo hinter der Stadt der Mount Charleston aufsteigt. Dabei huscht mir ein Schmunzeln über die Lippen, da das Bild, welches sich mir bietet, doch paradox ist: Die Berge sind vom Schnee weiß eingetaucht und im Vordergrund schieben sich Palmen in die Sicht, begleitet von einem Paradebeispiel an Blau am Himmel. Wie oft stolpert man schon über diese Mischung?
Der Mount Charleston ist mit seiner wunderschönen Natur nicht allein. In Reichweite um Las Vegas befinden sich auch Nationalparks wie Zion oder – und man darf annehmen bekannter – der Grand Canyon. Letzterer ist für Amerikaner ein Katzensprung bzw. „just down the road“. Für Österreich klingelt’s vielleicht dann, wenn man es mit der Strecke Wien – Kramsach gleichsetzt... (Wer jetzt nicht weiß wo Kramsach liegt => Google Maps). Lange Rede kurz: Ich will entdecken, Natur einatmen, Landschaften bestaunen und mein Las Vegas Abenteuer mit noch mehr Erlebnissen vollstopfen.
Bis vor kurzem hatte ich vor allem Proben. Und Shows. Eine Vorführung von 1,5 Stunden ins Gedächtnis einzuarbeiten (und dort zu behalten) beansprucht. Nicht zuletzt, weil es mit Lichteffekten, Co-Artisten und Tauchwegen die Sicherheit erhöht, dass jeder Schritt sitzt. Und wenn man für einen Job nach Las Vegas zieht, hat es Vorrang, den Job auch gut zu machen. Leuchtet ein.
Und dann wären da noch die 46Kg Gepäck, die schlichtweg zum Auswandern nicht ausreichen. Dann nicht, wenn man in der Küche steht, in der linken Hand einen Topf voller Spaghetti und in der rechten KEIN Nudelsieb. Und auch nicht, wenn man einen Abend-/ Nachtjob hat und jeden Morgen nach 5h Schlaf von der Sonne geweckt wird.
So verbrachte ich also bisher die Wochenenden damit, in Geschäfte zu fahren, Nudelsieb und Vorhang zu kaufen. Und das gleiche am Wochenende drauf zu wiederholen, denn wenn man die Packung in die Hand nimmt, nur „Vorhang“ liest und sich denkt: „Ah, Vorhang! Ja, Vorhang brauch ich!“ – dann kommt man leider erst daheim beim Vorhang Aufhängen drauf, dass nur 1 Stoffrechteck in der Packung ist (statt wie angenommen zwei Stück).
Styling-Memo an dieser Stelle: die 5cm freie Sicht auf die Straße links und rechts von dem Fleckchen Stoff sorgen weiterhin für das Problem (Sonne in der Früh) und fühlen sich so unzureichend an, wie ein Winterpullover, der sich ständig bis zum Bauchnabel aufrollt.
Von nun an sind die größten Besorgungen aber getan. Und weil ich mich selbst erschreckt habe, wie wenig ich in 5 Monaten doch von der Las Vegas (Um-)Welt gesehen habe hier ein Tipp, den ich mir in den nächsten Wochen selber zu Herzen nehme (und euch vielleicht auch einen kleinen Schub gibt): Es werden ständig neue To-Do’s kommen, mit denen man sich beschäftigt halten kann. Lebensmittel einkaufen, Steuer einreichen, den verdammte Griff vom Nudelsieb abgebrochen. Aber die Zeit für die Erlebnisse, die einen aufleben lassen läuft schneller ab, als man mitkriegt. Darum: Für die unliebsamen Kleinigkeiten schneller in die Gänge kommen, kleiner Tritt in den Hintern und auch mal ohne groß ins Detail zu planen das Haus verlassen Richtung „was man eh schon die längste Zeit machen wollte“. Haut meistens besser hin als man glaubt. Und bei mir klappt’s dann hoffentlich auch bald mit ein paar Las Vegas Klischees und Party im Club mit David Guetta ;-).
N💋
9.2.2017
Schließe dich unserer Mailing-Liste an & verpasse kein Update!
(Ps.: keine Sorge, ihr werdet nicht in Emails untergehen 💌 )
Write a comment
Uljana Spontana (Saturday, 11 February 2017 11:56)
Hallo Nadine Praline.
Dein erster Block ist voll witzig und weckt die Interesse zum Weiterlesen.
Ps. Die Fotos sind der Hammer �.
Buuussiii aus Wien ��
Manfred Böhm (Sunday, 12 February 2017 09:40)
Genieß die Zeit sowas gibt einem Berge auch in der Rückschau später
Barbara (Sunday, 12 February 2017 15:16)
Super Bericht! Das Nudelsieb ist nicht so wichtig als die Eindrücke die du in dieser Zeit erhaschen kannst! Genieße deine freie Zeit und denke Nudeln kannst du auch mit ser Gabel aus dem Topf holen���
Viel Glück noch, freue mich wenn du wieder mal nach Wien kommst�